Da wir hier sehr schlechten Boden haben, in dem ausschließlich Erdbeerpflanzen gut gedeihen, bin ich auf die Methode des Urban Gardening umgestiegen. Hierbei werden alle Pflanzen in Gefäße gepflanzt. Dafür können einfache Blumentöpfe, aber auch alles, was sich an Gefäßen im Haushalt so findet, genutzt werden. Man kann sogar TetraPaks oder PET-Flaschen abschneiden und bepflanzen. Beim Salat pflanze ich direkt in den Sack der Blumenerde. Dafür ritze ich ein paar kleine Schlitze in die Unterseite des Sacks. So kann überschüssige Feuchtigkeit ablaufen. Auf der Oberseite schneide ich kreuzweise Löcher in den Sack und setze darin die Salatpflanzen. Hierfür eignet sich besonders Schnittsalat. Den empfehle ich sowieso, da man diesen bedarfsgerecht ernten kann und nicht alle Köpfe auf einmal fertig zum Ernten sind. Vorteil dieser Methode ist außerdem, dass sich die Feuchtigkeit auch an heißen Tagen viel länger um die Pflanze hält. Diesen Vorteil nutzen allerdings auch meine größten Feinde. Die Nacktschnecken. Aus diesem Grund bekommt mein Salatsack in diesem Jahr eine Umrandung, auf der ich einen Schneckenzaun befestige. Übrigens kann ich bestätigen, dass bittere Salatsorten, wie der Lollo Rosso, von den Schnecken verschmäht werden. Man könnte diesen auch in einem äußeren Ring als natürlichen Schneckenschutzzaun pflanzen. Im letzen Jahr habe ich Zuckererbsen, Pflücksalat, Zucchini, Tomaten, Kohlrabi, Paprika und Radieschen angebaut. Radieschen kann ich einfach nicht. Aber wenn man sie schießen lässt, hat man wunderschöne rosane kleine Blüten. Paprika geht nur im Gewächshaus, im Freiland dauert es einfach zu lang, bis die Früchte reif sind. Meine Tomaten waren alle von der Krautfäule befallen, obwohl ich alle gängigen Tipps eingehalten hab. Also viel Wasser verbraucht und kaum Ernteerfolg. Aber Zuckererbsen, Kohlrabi, Pflücksalat und Zucchini gelangen super und werden in diesem Jahr wieder angebaut. Hinzu kommen in diesem Jahr Hokkaidokürbisse und eine Andenbeere. Außerdem teste ich Saatgut für Rauke, die auf einer Saatscheibe aufgebracht sind (Bingenheimer Saatgut) und damit perfekt vorbereitet für das Urban Gardening. Meine Erdbeeren bleiben nach dem Megaertrag im letzten Jahr auch noch auf ihrem Platz. Genauso wie der Schnittlauch und Schnittknoblauch. Ergänzend hab ich noch Petersilie.
Los geht’s also. Im Baumarkt die Pflanzen und Pflanzerde besorgt und passende Gefäße mit Erde befüllt und nach dem Pflanzen gut gewässert. Ab jetzt heißt es täglich gießen. Bei den Zuckerschoten habe ich noch einen sog. Tomatenturm als Kletterhilfe in den Topf gestellt. Ein weiteres Experiment wird in diesem Jahr die blaue Hilde sein. Eine Stangenbohne, die ihre blaue Farbe nach dem Kochen in grün ändert. Hierzu werden wie beim Pflücksalat die Bohnen einfach in die Blumenerdesack gelegt. Eine typische Rankhilfe wird gebaut, indem Stangen aneinander gelehnt und mit einander verbunden werden. Oben noch eine Querstange befestigt. Auch hier eine Umrandung für die Säcke.
Näheres zur Rauke und der Blauen Hilde in gesonderten Beiträgen.